Lotte & Peter
so many roads - so little time...
Mittwoch, 14. August 2024
Am Wasserfall der Weißen Sulm
Freitag, 29. Juli 2022
Attersee
Wir waren zu einem Familientreffen nach Innsbruck eingeladen. Der urspüngliche Plan war eine Anreise per Bahn und ein günstiges Zimmer für 2 Nächte. Bei der Zimmersuche wurde schnell klar, dass Anreise und Übernachtungen mindestens 400 Euro kosten.
Ein neuer Plan muss her: Anreise mit unserem Campingbus. Wir rechnen mit ca 150,- für die Autobahnmaut und ca 250,- für Diesel und bekommen somit einen echten Kurzurlaub, wenn wir noch ein passendes Zwischenziel am Weg nach Innsbruck finden - und das wäre für uns der Attersee. Wir fahren schon am Donnerstag los, via Pötschenpass kommen wir zum Attersee und fahren dann am Ostufer entlang. Sofort fallen uns die vielen freien Badezugänge auf und bei der "Steinwand" gibt es sogar eine Parkmöglichkeit direkt am Ufer. Dort verbringen wir den Nachmittag mit Baden und Ausruhen.Wir wollen in der Nacht auch Milchstraßenfotos machen. Laut Wetterbericht kommt am Abend noch ein Gewitter, aber ab 22:00 Uhr sollte alles passen und die Milchstraße sollte gegen Mitternacht von Seewalchen aus direkt über dem See sichtbar sein. Nach der Badepause fahren wir direkt auf den Ortsparkplatz in Seewalchen, wo wir auch übernachten dürfen. Zu Fuß suchen wir einen Platz an der Seepromenade, der für die späteren Nachtfotos passt. Dann kommt ganz plötzlich das angekündigte Gewitter mit Starkregen. Wir müssen 20 Minuten unter einem Vordach warten, bis wir dann trocken die letzten 200m zurück zu unserem Bus schaffen. Lotte kocht uns noch ein Abendessen, gegen 22:00 Uhr haben wir gegessen und wieder aufgeräumt, nur Regenschauer und Wolken wollen nicht verschwinden. Die Fotos können wir in dieser Nacht vergessen, wir gehen ein bisschen enttäuscht schlafen.
Am nächsten Morgen liegt leichter Nebel über dem See, ich gehe raus und mir gelingen einige Stimmungsbilder.
Lotte macht es sich leicht und braucht nicht einmal aufstehen |
Nach dem Frühstück fahren wir zu einem Badeplatz am Westufer. Dort gibt es alles, was wir uns wünschen: Parkmöglichkeit, Toiletten, kleine schattige Liegewiese und eine Treppe ins wunderbare Wasser des Attersees. Am Nachmittag fahren wir weiter, nehmen die Strecke über Bad Reichenhall und erreichen Innsbruck am frühen Abend. Wir können direkt vor dem Haus unserer Nichte übernachten. Samstag findet eine Taufe mit anschließender großer Familienfeier statt.
Sonntag mittag geht es wieder auf der gleichen Route zurück. Auch diesmal besuchen wir wieder Seewalchen und haben mit dem Wetter mehr Glück. Zwischen 23:00 und 00:30 Uhr ist es wolkenlos, nur die hohe Luftfeuchtigkeit verhindert optimale Bedingungen.
Am Montag starten wir ohne Frühstück zum Gleinkersee bei Windischgarsten. Dort ist der Parkplatz zum Glück noch halbleer, nach einem Frühstück genießen wir einen Badetag am kleinen Bergsee. Das Gasthaus am See schließt schon sehr früh, aber zum Glück können wir uns jederzeit selbst versorgen. So gibt es noch eine Jause am Parkplatz und beim letzten Tageslicht machen wir uns auf den Weg zurück nach Graz.
Montag, 17. Mai 2021
am Murufer
in der Grazer Innenstadt fotografieren wir immer wieder mit Begeisterung. Manchmal ist es nur ein kurzer Ausflug, um zu testen, wie die Kamera mit wenig Licht auskommt. Meistens dauert es aber Stunden, bis alle Ideen mehr oder weniger erfolgreich umgesetzt werden.
und spielt mit den Strukturen, die in den Wellen sichtbar werden:
Auch die Botanik bietet Schönes und Interessantes:
Freitag, 16. Oktober 2020
und wieder Sterne
Gestern gab es eine Möglichkeit zum Fotografieren der Milchstrasse. Da sollte nämlich einiges passen:
1. darf kein Mond scheinen, der Himmel ist sonst viel zu hell; daher kommen nur die Tage um Neumond in Frage.
2. wäre wolkenloses Wetter ideal, aber auch leicht bewölkt ist die Milchstrasse noch zu sehen.
3. sollen in Blickrichtung zur Milchstrasse keine hellen Orte liegen, denn auch deren Lichtschein stört den nachtschwarzen Himmel.
Außerdem ist es einfacher, wenn der Fotospot nicht zu weit von Graz entfernt ist, weil sich Bewölkung und Wetter schnell ändern können und dann keine Bilder möglich sind. Gute Sicht, am besten von einem Berggipfel, ist notwendig, weil das Milchstrassenzentrum bei uns nur sehr flach über dem Horizont sichtbar ist. Und weil wir es gerne gemütlich haben: Eine Strasse, die möglichst nahe dorthin führt, ist ein großer Vorteil.
war heute zum Glück nicht notwendig |
Bald nach der Ankunft ziehen wir unsere wärmsten Wintersachen an und ziehen los. Inzwischen ist es dunkel geworden, doch der Schnee verhindert die völlige Finsternis. Am Gipfel beginnen wir mit den Milchstrassenfotos. Wir kennen unser Fotoequipment zwar recht genau, trotzdem ist die Stirnlampe mit Rotlicht eine gute Hilfe, um diverse Stecker und die richtigen Bedienknöpfe zu finden. Die Temperatur sinkt auf unter 0°C und der Wind wird stärker. Das Arbeiten mit der Kamera ist nur ohne Handschuhe möglich, daher wechseln wir uns ab. Wir hätten noch eine zweite Kamera samt Stativ mit, aber wer gerade Pause macht und die Finger wieder anwärmt, braucht dazu keinen Fotoapparat.
Blickrichtung NNO: 24mm; f 2,8; 13sec; ISO 6400 |
Marienstatue am Wölkartkogel: 24mm; f 2,8; 13sec; ISO 3200 |
Wir wollen auch noch Fotos vom rotierenden Sternenhimmel aufnehmen. Dazu benötigen wir ca 150 Bilder, die in einem Zeitraum von ca 2 Stunden gemacht werden. Zum Glück hat die Kamera eine Intervallfunktion und wir beschränken uns auf die Einstellarbeit und das Starten der Bilderserie. Wir gehen zurück zu unserem Bus, in dem es dank Dieselstandheizung kuschelwarm ist. Wir jausnen gemütlich und warten dann bis 22:30. Dann geht es wieder auf den Gipfel, um die Kamera abzubauen. Ich bin froh, dass der Akku trotz Kälte durchgehalten hat.
Heute vormittag holen wir die Speicherkarte aus der Kamera und betrachten die Ergebnisse am großen Bildschirm. Jetzt beginnt der zweite Teil der Arbeit, denn Sternenfotos müssen unbedingt nachbearbeitet werden. Und am Schluss sind wir fast ein bisschen stolz!
2 Stunden in 4 Sekunden
Überlagerung aus 150 Fotos: 24mm; f 2,8; 15/30sec, ISO800 |
Sonntag, 26. April 2020
auf der Suche nach der Finsternis
Die fototechnische Ausrüstung dafür ist dieselbe, die auch für die Konzertfotografie notwendig ist, sie muß vor allem für wenig Licht geeignet sein. Ein Stativ ist unbedingt notwendig und eine gute Stirnlampe mit Rotlicht macht beim fotografieren alles ein bisschen einfacher.
Auch die zeitliche Planung ist kein Problem: für wenige Euro gibt es "Sun Surveyor Pro" oder ähnliche Apps, die für jeden Ort und jede Zeit die Sichtbarkeit von Sonne, Mond und Milchstraße mit Himmelsrichtung und Auf- und Untergangszeiten anzeigen. Am besten sichtbar sind die Sterne bei Neumond, bei klarem Himmel ohne Dunst oder Wolken, bei kalter und damit eher trockener Luft und bei möglichst geringer Lichtverschmutzung, also weit entfernt von größeren Siedlungsräumen. In Österreich wäre daher ein Aussichtspunkt in den Alpen ideal, der aber möglichst mit dem Auto erreichbar sein sollte, denn wer will schon bei Minusgraden zelten oder stundenlang zu Fuß unterwegs sein.
Neumond ist in der Nacht vom 22. auf den 23. April und der Wetterbericht verspricht für diese Nacht gute Bedingungen. Es fehlt nur mehr ein passender Ort. Wir überlegen lange, informieren uns auf Google Earth und den Planungswerkzeugen von Sun Surveyor und Dark Sky und entscheiden uns dann für das Zirbitzkogelgebiet. Es ist von Graz aus leicht erreichbar und in der unmittelbaren Umgebung der Winterleitenhütte gibt es freie Sicht nach Norden und nach Südosten. Für unser Vorhaben brauchen wir nämlich Sicht auf den Polarstern und den Ort, wo das Zentrum der Milchstraße aufgehen soll. Und nicht unwichtig: zur ca 1.800m hoch gelegenen Hütte führt eine legal befahrbare Straße.
Am Dienstag wecken wir unseren Campingbus aus seinem Winterschlaf, füllen Trinkwasser ein usw. Mittwoch vormittag wird eingepackt und Lebensmittel für drei Tage kommen an Bord, denn alle Gasthäuser sind ja derzeit geschlossen. Dann steuert Lotte unser Gefährt bis Judenburg, aber die unbekannte und auf den letzen Kilometern schmale Straße ins Berggebiet darf wieder ich fahren. Ca. 300 Meter vor unserem Ziel ist ein großer Parkplatz und ein geschlossener Schranken verhindert unsere Weiterfahrt. Es ist jetzt 15:00 Uhr, das strahlende Wetter macht Lust auf eine kleine Erkundungswanderung. Wir ziehen los und sind in wenigen Minuten beim Unteren Winterleitensee und der derzeit menschenleeren Winterleitenhütte.
Mit der Planungsapp am Smartphone suchen wir uns gleich gute Standorte für die Nacht, dann gehen wir noch durch den Wald und über ein kleines Schneefeld zum Oberen Winterleitensee.
In der Dämmerung besucht uns noch ein Reh, das keine Scheu vor unserem Bus hat und sich nur für eine Wasserlacke am Parkplatz interessiert. Die Außentemperatur fällt immer weiter, es wird wohl frostig werden heute nacht.
Nachdem wir gesehen haben, dass der Schranken zwar zu, aber nicht versperrt ist, werden wir ihn für unsere Fotonacht öffnen und doch die letzten Meter bis zur Hütte hinauf fahren. Um 22:00 Uhr starten wir unseren Plan, platzieren unser Wohnmobil neben der Hütte und bringen die Kameras in Position. Wir sind überwältigt vom Anblick der unzähligen Sterne, als Stadtbewohner sehen wir das leider nie in dieser Pracht.
Ich möchte eine Kamera nach Norden ausrichten und 150 Fotos im Abstand von 45 Sekunden machen, um dann am Computer ein schönes Bild der drehenden Fixsterne zu bekommen.
Die größte Herausforderung ist das Scharfstellen des Objektivs auf die Sterne, das funktioniert im Dunklen nicht automatisch und gelingt uns erst nach mehreren Versuchen. Lotte bemüht sich inzwischen um mehrere Bilder des Zirbitzkogels mit Sternenhimmel, die wir später zu einem Panorama zusammenbauen.
"Meine" Kamera arbeitet automatisch und so können wir im warmen Auto warten. Gegen 01:00 Uhr hole ich sie vom Stativ. Ich überprüfe die Fotos und wundere mich, weil auf den Bildern nichts zu sehen ist. Der Fehler wird gleich entdeckt, bei den letzten Einstellungen vor Beginn der Intervallaufnahmen habe ich irrtümlich die Blendenöffnung verstellt. Wie blöd kann man sein? Zum Stromsparen habe ich die Bildkontrolle ausgeschaltet und damit auch den Fehler nicht gleich bemerkt. Bis zum "Aufgang" der Milchstraße haben wir noch Zeit. Da wir schon lange auf sind und eine Wanderung hinter uns haben, ist die Herausforderung, wach zu bleiben, ziemlich groß.
24mm; f 2,8; 13sec, ISO3200 |
Am Donnerstag schlafen wir natürlich etwas länger und klettern erst aus unserem Bett, als die Morgensonne den Bus schon gut aufgewärmt hat. Beim Frühstück denken wir über weitere Orte nach, wo wir heute abend wieder unser Glück versuchen können. Nach "Rücksprache" mit unseren Planungsapps entscheiden wir uns für die Weinebene, eine Passhöhe im Gebiet der Koralpe. Wir müssen nicht mehr zurück bis Judenburg, sondern können über eine ziemlich steile schmale Straße hinunter nach Obdach und weiter über Twimberg auf die Weinebene fahren. Die Motorstaubremse funktioniert bestens. Auch bei Gefälle von weit über 20% wird das Bremspedal nicht betätigt.
Nach knapp zwei Stunden stehen wir am großen Parkplatz an der Landesgrenze zwischen Steiermark und Kärnten.
Wir kennen das Gebiet von früheren Wanderungen und machen uns auf die Suche nach einem guten Standort für heute nacht, denn später im Dunklen ist das viel schwieriger. Eine kleine Kuppe gefällt uns, sie ist nur 15 Gehminuten vom Parkplatz entfernt und bietet einen brauchbaren Vordergrund für Fotos sowie gute Sicht auf den schneebedeckten Hauptgipfel der Koralpe und später auch auf die Milchstraße.
Nach dem Abendessen warten wir diesmal gleich bis 01:45, ehe wir im Licht der Stirnlampen zu unserem Fotopunkt gehen. Diesmal haben wir keine warme Rückzugsmöglichkeit, während wir fotografieren, daher bin ich mit Anorak, Haube und Handschuhen ausgerüstet. Lotte zieht sogar ihre warme Schihose an, dafür verzichtet sie auf die eher hinderlichen Handschuhe. Wir probieren mehrere Möglichkeiten aus. Zuerst machen wir Fotos der Milchstraße und beleuchten einen Felsen im Vordergrund dezent mit unserer Stirnlampe.
24mm; f 2,8; 13sec, ISO6400, Taschenlampe |
Dann brauchen wir mehrere Aufnahmen für ein Panoramabild. Zuletzt gefallen uns noch die Sterne über der Radarstation.
24mm; f 2,8; 20sec, ISO6400 |
Die Temperatur fällt wieder auf den Gefrierpunkt, aber nach 90 Minuten sind wir zurück in unserem kuschelig beheizten Bus. Am Freitag fahren wir nach einem gemütlichen Frühstück zurück nach Graz und sichten unsere Fotos am großen Bildschirm. Für die endgültige Bearbeitung der Bilder sind wir zu müde, aber Samstag holen wir uns nochmal Anleitungen von Youtube und freuen uns, das wir wirklich ein paar schöne Ergebnisse haben.
die Bilder bekommen beim Anklicken die volle Größe!
Panorama aus 3 Fotos: 35mm APSC; f 1,8; 10sec, ISO1600 |
Panorama aus 5 Fotos: 24mm; f 2,8; 13sec, ISO6400 |
Überlagerung aus 60 Fotos: 24mm; f 2,8; 30/15sec, ISO640 |
Peter hat ein paar wesentliche Kleinigkeiten zu erwähnen vergessen. In dieser Höhe ist es im April wirklich noch sehr kalt und der Schnee tut ein Übriges dazu, es noch kälter zu machen. Also haben wir in diesen Nächten alles an, dessen wir habhaft werden können. Aber das alles nützt überhaupt nichts, wenn beim Fotografieren die Finger starr vor Kälte werden. Die Folgen sind ärgerlich. Mit warmen Handschuhen kann man die Kamera kaum bedienen. Man findet einfach die richtigen Knöpfe nicht im Stockdunkeln und jedes mal Licht machen ist erstens mühsam und stört zweitens den/die andere/n. Also ohne Handschuhe. Aber das macht die Sache auch nicht besser, denn wenn die Finger vor Kälte taub werden, hat man dasselbe Problem. Wenn einem dann nach einiger Zeit die Kälte in allen Knochen steckt, sinkt die Motivation für und das Bedürfnis nach tollen Fotos recht schnell auf Temperaturniveau. Das Zweite, das uns zu schaffen macht, ist die Finsternis. Die ist zwar toll zum Fotografieren, aber zum Einstellen ist sie wirklich hinderlich. Also Stirnlampe ein und wieder ausschalten, bei Standortwechsel möglichst nicht stolpern, denn die Stirnlampe gibt ja nur dort Licht, wo man gerade hinsieht, und wenn das gerade nicht der Boden direkt vor den Füßen ist....... Unser drittes Problem ist die Müdigkeit. Wir gehören nicht zu den Nachtmenschen, die regelmäßig erst um 3:00 ins Bett gehen. Mir fallen die Augen irgendwann zwischen 22:00 und 23:30 zu und dann geht einfach nichts mehr. Das Alter ist da erbarmungslos. Die Wartezeit, bis sich um 2:00 die Milchstraße zeigt, ist daher nur schwer sinnvoll zu überbrücken. Am zweiten Abend gehe ich einfach schlafen und lasse mich von Peter rechtzeitig wecken. Er hat es da viel schwerer, denn wenn er einmal im Bett ist, bekommt ihn niemand mehr dazu, hinaus zu gehen. Also liest und gähnt er sich durch die Stunden. Aber ansosten ist Sternenfotografie einfach fantastisch!!!