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Lotte und Peter: über uns

Westalpen mit Motorrad

Hinweis: Alle Touren auf dieser Seite sind im bekannten Reiseführer "Denzel: Motorrad-Touren Westalpen" ausführlich beschrieben. Das Buch enthält auch hilfreiche Routenskizzen und viele Fotos. An dieser Stelle ein DANKE an Harald Denzel, der die Lust zu diesen Touren in mir geweckt und meine Planung sehr erleichtert hat. Weitere Informationen: Denzel Verlag

Colle Sommelleir am 20.07.2011

 


Die Bilder sind bei der Rückfahrt aufgenommen, daher ist die Blickrichtung immer bergab!

Ein Schlechtwettereinbruch in den letzten 2 Tagen hat das Bardonecchia-Tal westlich vonTorino ausgiebig mit Kälte und Regen versorgt, auf den höheren Bergen hat es geschneit. Trotzdem möchte ich heute auf den Sommeilleir fahren. Vom Camping Gran Bosco bei Salbertrand fahre ich nach Bardonecchia, um dort zu tanken. Der Tankwart ist wegen der Schneesituation in den Bergen eher pessimistisch, aber genaueres weiß er auch nicht. Daher hilft nur ausprobieren. Von Bardonecchia bis Rochemolles ist die Straße zwar schmal, aber noch asphaltiert. Dann geht es auf einer problemlosen Schotterstraße bergwärts bis zum Rif. Scarfiotti, ca 2.100m.

Hier wird es schwieriger, mehrere steile und durch den Regen rutschige Serpentinen führen in den obersten Talabschnitt.
Dort wird es wieder flacher. Die erdige Straße wird zum steinigen Fahrweg. Am Rand liegen bereits Schneereste.
Der letzte Abschnitt führt in den nordseitigen geröllbedeckten Hang.
Die steinige Strecke wird zur Schneefahrbahn, aber der Schnee ist sehr weich und schon am Schmelzen.

Die Stoppelreifen finden ausreichend Halt und ich gelange ohne Probleme zum Pass. Außer mir ist noch niemand heroben, erst später kommt eine Gruppe mit mehreren Geländewägen nach.

Das Wetter ist leider trüb und sehr kalt. Nach einer ersten Rast fahre ich noch die letzten Meter durch tieferen Schnee bis zur endgültigen Absperrung.

3.000m, noch nie war ich mit dem Motorrad in einer solchen Höhe. Jetzt geht es noch zu Fuß weiter.
Ich wandere ein Stück weiter bergauf in südwestliche Richtung. Die Höhe und die Motorradbekleidung machen das Gehen anstrengend, und nach einer halben Stunde habe ich genug.

Einige Fotos, dann drehe ich um.
Beim Zurückfahren wird es bald wärmer, später setzt sich sogar die Sonne durch. In Bardonecchia bummle ich noch durch die Innenstadt, hier sitzen die Menschen schon wieder kurzärmelig im Freien - der Sommer kehrt zurück. Am Nachmittag fahre ich zurück nach Salbertrand. Ich habe mich schon sehr lange auf diese Tour gefreut, jetzt liegt sie hinter mir.





Asietta am 21.07.2011




Die Asietta-Strecke ist die einfachste aller Westalpen-Routen, die ich gefahren bin. Bei trockenem Wetter ist sie mit jedem Motorrad oder Normal-PKW fahrbar. Schwieriger wird es wahrscheinlich nach Regenfällen, dann gibt es vor allem im westlichen Teil schlammige Abschnitte. Die Straße führt entlang des Bergkammes zwischen Bardonecchia und Chisone, mit großartigen Ausblicken auf beide Seiten. Die Straße ist an manchen Wochentagen für den motorisierten Verkehr gesperrt, Infos dazu gibt es hier: Strada del Asietta


Diesmal starten wir bei Sonnenschein, Lotte fährt heute mit. Talauswärts fahren wir bis Meana di Susa, dann wird die Straße einspurig und in sehr engen, steilen Kehren geht es aufwärts zum Colle delle Finestre. Ab der Baumgrenze endet der Asphalt, aber die Schotterstrecke ist in sehr gutem Zustand, bei mehr Verkehr und trockenem Wetter stört höchstens der Staub. Nicht weit vom Pass gibt es alte Militärstellungen, die wir aber nicht besuchen. Eine kurze asphaltierte Gefällstrecke führt zum Beginn der Asiettastraße. Wir fahren langsam und passen unsere Geschwindigkeit den Geländewägen an, die vor uns fahren. Dabei halten wir über 100m Abstand, um nicht in deren Staubwolke zu gelangen. Obwohl die Sonne scheint, ist es sehr kalt, immerhin sind wir hier zwischen 2.000 und 2.500m Höhe.


Das bekannte Fotomotiv lassen wir uns nicht entgehen, danach gelangen wir bald zum höchsten Punkt knapp unter der Testa dell´Asietta. 

Ein Fußweg führt zur Statue am höchsten Punkt, von oben haben wir eine herrliche Rundumsicht.







Nach der kurzen Gipfelwanderung fahren wir weiter und kommen nach ca 1km zu einem kleinen Teich, der sich stolz Lago dell´Asietta nennt.
Das Rifugio daneben hat leider geschlossen, aber heraußen gibt es Holztische in einer zumindest leicht windgeschützten Senke. Wir essen dort unsere Jause, 2 Paare mit Geländewägen, die wir schon vom Campingplatz kennen, stoppen ebenfalls und kochen Tee mit einem Benzinkocher, auch wir bekommen etwas.

Dann geht es gemütlich weiter, wir halten uns fast an die erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 15km/h.

So brauchen wir noch ca 2 Stunden bis zum westlichen Ende der offiziellen Panoramastraße. Vorher erinnern noch kurze Schlammpassagen an die starken Regenfälle, die es hier vor 2 Tagen gegeben hat. Bald erreichen wir die Bergstationen des Skigebiets von Sestriere, von dort führt eine extrem staubige, aber gut ausgebaute Straße zu den Talstationen und den riesigen Hotelanlagen, die im Sommer völlig überdimensioniert wirken. Wir sehnen uns nach Wärme, fahren durch bis Oulx und sind damit schon fast wieder am Ausgangspunkt unser Runde. Dort suchen wir zuerst einen Waschplatz für das Motorrad, danach genießen wir in einem Straßencafe die Sonne bei Torte und Heißer Schokolade.




Varaita - Maira am 23.07.2011


Diesmal starte ich schon am Morgen am Campingplatz in Sampeyre, weil ich von dieser Halbtagestour schon zu mittag zurück sein möchte. Zuerst fahre ich ca 13km entlang der Varaita talabwärts, dann zweige ich nach Süden ab, komme durch das Bergdorf Valmala und erreiche den Bergkamm bei der Kirche Santuaria di Valmala. Der große Sakralbau taucht in dieser Berglandschaft völlig unerwartet auf und wirkt eher wie ein Kloster. Knapp danach beginnt die geschotterte Kammstraße. Im Gegensatz zur Asietta bin ich auf den folgenden 26km völlig allein. Die erste Hälfte bis zum Colle Birrone ist problemlos fahrbar.
Dann folgen fünf sehr anstrengende Kilometer, wo die Straße auf einem sehr schmalen Fahrweg auf der bewaldeten Nordseite des Berges zum Monte Rastcias ansteigt. Steine, Wurzeln, in den Weg ragende Büsche und manchmal tiefe Fahrspuren führen hier zu Schwierigkeiten, die für mich Sommelleir und Asietta weit übertreffen. Nach einigen Spitzkehren erreicht der Fahrweg wieder den unbewaldeten Südhang. Wurzeln und Gebüsch verschwinden, dafür durchquert der Weg jetzt eine Schutthalde und führt wieder steil bergauf, am losen und groben Schotteruntergrund will das Hinterrad immer wieder ausbrechen.

Am Ende des anstrengenden Teils erreiche ich einen Aussichtspunkt, der schöne Blicke auf die weitere Strecke und ins Maira-Tal bietet. Der Fahrweg wird jetzt besser, steigt nur mehr wenig und erreicht auf der Westseite des Monte Rastcias seine höchste Stelle. Auf den letzten zwei Kilometern zum Colle Sampeyre geht es schon wieder leicht bergab. Am Colle Sampeyre quere ich die Hauptstraße und fahre am Bergkamm weiter.


Nach 6 Kilometer erreiche ich am Colle Bicocca das westliche Ende der Kammstraße, von hier führt nur ein Fußweg weiter zum Mte Pelvo. Nach einer Pause fahre ich zurück zum Colle Sampeyre. Jetzt geht es auf Asphalt 15 km bergab bis Sampeyre, das ziemlich gleichmäßige Gefälle beträgt ca 9%. Eine Traumstrecke für die Radfahrer, einige fahren diesen Abschnitt gleich schnell wie ich. Ich würde auch auf ein Fahrrad wechseln, wenn die gesamte Route nicht eine Rundstrecke, sondern ein Downhill wäre. Aber so denke ich an ein (geändertes) Zitat aus dem Lied "Spinning Wheels": What comes down, must go up...





Ligurische Grenzkammstraße am 25.07.2011






 Die Voraussetzungen für diese Tour sind leider nicht optimal: das Wetter ist wechselhaft und ich muß die mir unbekannte Strecke ohne weitere Motorradfahrer bewältigen. Die Tour wird oft als 2-Tages-Strecke beschrieben, deshalb rechne ich auch eventuell mit einer Übernachtung. Weil ich mich lange nicht entscheiden kann, starte ich erst am Vormittag. In Pigna tanke ich noch, um für die Bergstrecke die maximale Benzinmenge zu haben. Am Colle Langan zweigt die Verbindungsstraße zur LGKS ab.

Am Colle Mellosa ist das letzte Gasthaus, hier beginnt die berühmte Schotterstraße. Vorbei an einigen Aussichtspunkten mit Blick nach Süden - bei besserer Sicht bis zum Meer -  geht es hinauf zum Mte Ceriana. Dann führen zwei Fahrwge parallel zu einer ziemlich verlassenen Alm, dort mache ich eine Pause. Dann fahre ich geradeaus  weiter, leider eine schlechte Wahl, denn der Fahrweg wird immer schmäler und ist eher für Wanderer geeignet. Wer sich auf der Alm rechts hält, bleibt auf einer deutlich besseren Forststraße, die unter dem Wanderweg verläuft und sich später wieder mit ihm vereinigt. Dort begegne ich einem Paar aus Deutschland, das neben uns am Campingplatz bei Ventimiglia seinen Stützpunkt hat. Ihnen ist bei einem Motorrad das Heckteil mit Nummertafel und Rücklicht abgebrochen, jetzt wird es im Rucksack transportiert. Zur Sicherheit tauschen wir noch Telefonnummern aus, denn heute sind nur ganz wenige Fahrer unterwegs und das Wetter wird bereits schlechter. Die zwei drehen hier um und fahren zurück, weil sie die Gesamtstrecke schon kennen. Ich fahre weiter nach Norden und umfahre den Mte. Collardente auf französischem Staatsgebiet. Es geht durch Waldgebiet und die Straße ist eher erdig, erst nach Erreichen der Baumgrenze wird es wieder steiniger.

Am Passo Tanarello wird wieder der Hauptkamm der Ligurischen Alpen überquert, ich wechsle zurück nach Italien. Ich mache einen kleinen Abstecher nach Süden und fahre zurück zum M. Saccarello.
Dort steht weithin sichtbar das große Denkmal "il Redentore". Die Christusstatue wurde 1901 auf päpstlichen Wunsch errichtet. Hier ist mit 2164m auch einer der höchsten Punkte der LGKS. Vom Tanarello gehts es in Serpentinen hinunter auf 1800m zu einer Weggabelung. Hier klebt ein Zettel mit dem Hinweis, dass die LGKS ab dem Col Boare gesperrt ist. Das heißt, ich fahre jetzt auf einer Sackstrasse, aber so schnell möchte ich nicht aufgeben. Erstmal fahre ich mehrere Kilometer fast eben am Osthang nach Norden. Dann steigt die Straße wieder auf 2100m zum Hauptkamm, bleibt aber auf der ital. Seite. Ich quere einen sehr steilen und felsigen Hang: links ist eine zum Teil überhängende Felswand, rechts geht es fast senkrecht nach unten. Die Wolken kommen immer tiefer und erreichen manchmal schon die Straße, von Sommerwetter ist nichts mehr zu merken. Am Colle dei Signori hängt noch ein Zettel mit dem Hinweis auf die Strassensperre. Hier mache ich wieder Pause, zum etwas abseits an einem ins Tal führenden Fahrweg liegenden Rifugio fahre ich nicht hinunter. Ein Paar aus Tirol ist mit MountainBikes unterwegs und rastet auch hier. Trotz Nebelfetzen und Kälte sind sie mit Shorts unterwegs. Sie brechen vor mir auf und haben nach 20m einen Reifenschaden. Völlig ruhig und unbeindruckt wird der Reifen ausgebaut und in wenigen Minuten repariert. Für mich beginnt jetzt der schwierigste Abschnitt der LGKS. Ich wechsle wieder nach Frankreich und durchquere eine karstartige Landschaft, der Fahrweg ist jetzt extrem steinig und besteht oft nur aus ausgewaschenem felsigen Untergrund. Auf einem Teilstück mit etwas Wiese weiden Schafe, die dazu gehörigen Hunde sind wie immer sehr agressiv, aber bei dieser Wegbeschaffenheit ist ein Davonfahren völlig unmöglich. Irgendwann kapieren die Hunde, dass ich keine Gefahr für ihre Schützlinge bin und lassen mich in Ruhe. Am Colle Malaberghe erreicht die Militärstraße mit 2225m ihren höchsten Punkt.
Nach einigen Kilometern wird die zerklüftete Mondlandschaft wieder ruhiger und ich komme zum Col Boare.
Die angekündigte Strassensperre gibt es wirklich. Ein Metallschranken versperrt den Weg, zusätzlich ist eine Schotterbarriere aufgeschüttet. Doch ich bin nicht der erste, der hier gerne weiterfahren möchte; für Motorräder ist bereits eine Umgehungsspur unter dem Fahrweg im Entstehen. (das ganze schaut am Foto viel einfacher aus als in Wirklichkeit, die Wiese am rechten bzw unteren Bildrand ist ziemlich steil und einfach direkt neben dem Schranken vorbei fahren ist nicht möglich, man würde abrutschen). Mit etwas Herzklopfen passiere ich die Stelle - und befinde mich wieder in Italien.
Dann fahre ich aufwärts weiter zur gemauerten Spitzkehre, dem bekanntesten Fotomotiv der LGKS. Ab hier wird die Strasse deutlich besser und das Fahren auf der fast ebenen Strecke wieder entspannter.
Bald komme ich zum Colle Perla, aber das Wechseln auf die französische Seite ist hier verboten. Kein Problem, weil die Hauptroute ohnehin auf italienischem Gebiet weiterführt.
Die Strasse führt jetzt weiter fast eben zum Schigebiet von Limone. Bei der Bergstation des höchsten Sesseliftes geht es ein Stück bergab, der Colle di Tenda am Ende der Militärstraße ist bereits in Sicht.


Kurz vor dem Pass fahre ich noch hinauf zum Fort Central und besichtige die gewaltige Festung, die wie viele andere vor ca 100 Jahren entlang der Grenze zwischen Italien und Frankreich errichtet wurde. Diesen Anlagen verdanken wir auch die zahlreichen Militärstrassen in diesem Gebiet. Die Strassen waren für schwere Materialtransporte mit Zugtieren konzipiert, hatten keine extremen Steigungen und waren auf solidem Untergrund errichtet. Viele sind heute noch in gutem Zustand, obwohl sie den alpinen Wetterverhältnissen ausgesetzt sind und kaum Erhaltungsarbeiten ausgeführt werden.
Neben der Militäranlage des Fort Central stehen noch die Reste einer Kaserne, die für Wohnzwecke errichtet wurde. Nieselregen beginnt und erinnert an die Weiterfahrt.
Ein letzter Höhepunkt ist die Abfahrt vom Colle di Tenda auf einer Schotterstrasse ins Roya-Tal, dabei werden 46 Kehren durchfahren. Kaum bin ich im Tal, setzt Starkregen ein. Erst nach einigen Kilometern finde ich im Ort Tende ein Schutzdach beim Bahnhof, dort warte ich fast 2 Stunden auf das Ende des Wolkenbruchs. Die erste Tankstelle nach der Bergstrecke wird angesteuert und ich bin überascht, dass ich auch auf dieser Strecke kaum mehr Benzin als auf Normalstrassen gebraucht habe. Dann bessert sich das Wetter deutlich und ich entscheide mich zur Rückfahrt nach Ventimiglia, wo ich den Campingplatz gerade noch bei Tageslicht erreiche.




Bontadini am 05.08.2011



"Bontadini" ist der Name eines Sesselllifts im Skigebiet von Breuil-Cervinia. Die Zufahrt erfolgt durch das Aostatal, der Endpunkt der Strecke ist der Teodulsattel in den Walliser Alpen. Mit 3330m erreicht man hier den höchsten anfahrbaren Punkt der Alpen.

Ich starte in Ste. Vincent im Aostatal, leider wieder bei bewölktem Wetter. Bei Chatillon biege ich nach Norden ins Valtournenche-Tal. Nach insgesamt 30km erreiche ich Breuil-Cervinia, den Basisort für das Skigebiet. Hier ist Sommerskilauf möglich, die Höhe reicht von 2000 bis über 3000m. Das Ortszentrum ist eine Fußgängerzone, auf einer Straße am Ortsrand durchquere ich eine Appartmentsiedlung und stehe dann am oberen Ortsende am Beginn einer geschotterten Versorgungsstraße, die für den Verkehr gesperrt ist und zu den höher gelegenen Sesselliften führt. Das Fahrverbotsschild ist unübersehbar und mit weiteren Hinweisen versehen. Ich will keine Strafe riskieren und drehe um, vielleicht gibt es bei der örtlichen Polizei doch eine Chance zum Weiterfahren. Auf einem Parkplatz spreche ich einen Polizisten auf mein Problem an. Er erklärt mir sofort, dass eine Weiterfahrt derzeit kein Problem ist. Das ist zwar keine offizielle Genehmigung, aber ich entscheide mich für die Weiterfahrt. Bald bin ich wieder bei der Versorgungsstrasse und mit schlechtem Gewissen überhole ich Gruppen von Wanderern, die sich brav an das Fahrverbot halten. Bis zur ersten Umsteigestation ist der Fahrweg zwar sehr steil, aber in gutem Zustand. Hier bin ich schon auf über 2500m, die Strasse wir jetzt schlechter und führt auf der Skipiste direkt nach oben.
Hier endet jede Vegetation: das traurige Bild eines Skigebietes ohne Schnee.
Auf 2860m liegt die nächste Umsteigestation, hier beginnt der dritte Sessellift.
Ich kann jetzt zwischen mehreren Fahrspuren wählen, eine echte Strasse existiert nicht mehr. Die Steigung erreicht über 30% und die Leistung des Vergasermotors verschlechtert sich dramatisch mit zunehmender Höhe. Mir wird klar, dass ich steile Abschnitte auf über 3000m nicht befahren kann.

Daher muß ich das Motorrad bei der letzten Umsteigestation auf 3040m abstellen.

Trotzdem möchte ich wissen, wie die Strecke weiterführt, und gehe zu Fuß noch bis zur nächsten Kurve.Die Neugier treibt mich immer weiter und ich folge der Fahrspur nach oben.
Auch bei ausreichender Motorleistung wäre eine Weiterfahrt hier nicht einfach. Schnee- und Eisreste bedecken manchmal den Weg, der sich kaum von der steinigen Umgebung unterscheidet.
Steile Kurven mit losem Geröll führen zur Teodulhütte am Bergkamm, der die Grenze zur Schweiz bildet.
Ich gehe am Bergkamm noch ein kleines Stück höher und stehe dann nach fast einer Stunde Gehzeit vor der Bergstation des Bontadini-Liftes auf 3330m und blicke hinunter zur Talstation.
Dort steht noch mein Motorrad mit angestecktem Zündschlüssel, ich wollte ja nur einige Minuten wegbleiben.
Wegen des schlechten Wetters ist das Matterhorn nicht zu sehen.

Auch das Gletscherskigebiet auf der Schweizer Seite wirkt ziemlich düster. Ich habe auch meine Jacke beim Motorrad gelassen, jetzt bin ich vom anstrengenden Anstieg in der Motorradhose durchgeschwitzt und mir wird ziemlich kalt. Ich mache mich auf den Rückweg, bergab brauche ich nur 20 Minuten. Zurück fahre ich auf derselben Strecke. Leichter Regen beginnt, wenigstens kein Schnee. Erst im Aosta-Tal bessert sich das Wetter und die Sonne setzt sich durch, für mich leider zu spät.

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