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Lotte und Peter: über uns

Samstag, 26. Januar 2019

818: Der Plan

Wir beide sind inzwischen +/- 60 Jahre, und zusammen haben wir ca 70 Jahre Erfahrung mit dem Leben in Campingbussen und Wohnwägen (Manche "Jahre" bestanden aus einigen Tagen, andere aus mehreren Wochen). Wir erlebten diese Zeit mit Eltern, alleine, zu zweit, mit Freunden, mit unseren Kindern. Entsprechend angepasst waren die rollenden Unterkünfte. Jetzt hätten wir gerne ein Fahrzeug, das die Summe unserer Erfahrungen und Bedürfnisse darstellt, allerdings begrenzt durch unsere finanziellen Möglichkeiten.
Die oft gehörte Frage "Wohnmobil oder Wohnwagen?" war für uns schnell zugunsten eines Wohnmobils entschieden:
1.) Reisen bedeutet für uns eine Region er"fahren", eventuell einige Tage an einem Stützpunkt bleiben, aber nicht für 4 Wochen an einem Ort bleiben.
2.) Schlechte Straßen, extrem steile Strecken usw sind mit einem Wohnwagen kaum zu bewältigen.
Auf solche Strecken wollen wir nicht verzichten
3.) Wir haben unser Motorrad gerne auf einem Trailer dabei.
4.) Wohnwägen sind auf Campingplätze angewiesen und nur mit großen Einschränkungen autark.
5.) Die höhere Sitzposition gehört zum Schönsten beim Fahren.
6.) Wenn es die Strecke zulässt, ist unterwegs auch essen oder schlafen möglich.
7.) Wir hoffen zumindest, bei Unfällen im Campingbus sicherer zu sein.
So wollen wir nicht enden
Natürlich kann man über diese Punkte diskutieren und es gibt auch einige Nachteile, aber wir sehen es halt so.
"Wohnmobil" kann viel bedeuten: Kleinwagen mit Campingkocher und Dachzelt, Minivan oder Kombi mit Schlafmöglichkeit, PickUp mit Absetzkabine, umgebauter Kastenwagen, typisches teil- oder vollintegriertes Wohnmobil von der Stange, umgebauter Autobus, allradgetriebener MilitärLKW mit Shelter oder Kunststoffaufbau und natürlich noch vieles dazwischen. Wenn wir jetzt noch sowohl neue als auch gebrauchte Fahrzeuge einbeziehen, sind wir bei Gesamtkosten zwischen 5.000 und 600.000 Euro.
Wir wollten aber keine Extremlösung, sondern ein Fahrzeug, das zumindest 20 Jahre halten sollte und unter 40.000 Euro kostet. (Inzwischen wissen wir, dass sich das nicht ganz ausgehen wird).
Wichtig war bzw ist uns ein robustes und zuverlässiges Basisfahrzeug, das durch den Umbau noch nicht an seine technischen Grenzen gelangt und über langlebige Technik verfügt. Wir möchten einen großzügigen Tischbereich mit bequemer Sitzmöglichkeit, der nicht zum Schlafen umgebaut werden muss. Schlafen wollen wir auf Betten in bequemer Größe und auf richtigen Matratzen. Mit dem Kochen haben wir es nicht so, da reicht uns eine Gaskochmulde mit 2 Flammen. Trinkwasser möchten wir für mehrere Wochen in einem Tank haben. Für Beleuchtung, Kühlschrank und diverse Kleingeräte soll es ausreichend Strom geben. Eine Toilette, eine Duschmöglichkeit und Warmwasser soll es auch geben. Der gesamte Wohnbereich soll nicht zu beengt sein und für uns gemütlich wirken. Zusätzlich soll genügend Stauraum für Werkzeug, Campingmöbel, eventuell ein Schlauchboot, Ersatzteile und diverse Vorräte sein. Dann haben wir den Grundriss "unseres" Autos skizziert und uns im InterNet und auf diversen Messen umgesehen. Bald wussten wir: dieses Auto gibt es so nicht.
Damit war klar, dass nur ein selbst umgebauter Kastenwagen diese Wünsche halbwegs unter ein Dach bekommt - und das Gesamtgewicht wohl zwischen 5.500 und 7.500 kg liegen wird. Der größte  Kastenwagen, der derzeit zu haben ist, ist der Mercedes Vario. Er hat eine Gesamtlänge von 7,2m und einen Laderaum von 5m. Die Innenbreite ist ca 2m, die Innenhöhe ca 1,9m. Das Bodenniveau ist auf ca 0,7m, die Gesamthöhe ist ca 3m. Es gibt verschiedene Gewichts- und Motorvarianten, allerdings wurde dieses Fahrzeug nur bis 2013 gebaut und dann die Baureihe ersatzlos eingestellt zur Geschichte . Der Neupreis für einen leeren Kastenwagen war zuletzt ca 60.000 Euro.
Das Auto ist am österreichischen Markt praktisch nicht vorhanden, es wird fast nur von Rettung und Feuerwehr verwendet. Wir haben deshalb lange in Deutschland gesucht und vor 2 Jahren Modell gefunden, das beinahe allen unseren Wünschen entspricht: der stärkste verfügbare Motor (4.250ccm, 177 PS, 675 Nm, 6 Gang), Vorderachse 2,5to, Hinterachse 5,6to, langer Radstand, aber leider keine Differentialsperre, Baujahr 2006, ca 200.000km, unter 15.000 Euro.
Ich habe dann das Auto im Ruhrgebiet besichtigt, grundsätzlich war der Zustand wie vorher mit dem Händler besprochen, nur der doch schon deutlich beginnende Rost wurde vom Händler nicht erwähnt. Wir haben den Preis nachverhandelt und gekauft. Die Fahrt nach Graz, ca 1.000 km, war völlig problemlos.

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