über uns

Lotte und Peter: über uns

Westalpen und Provence 2011



Unser Sommerurlaub führt uns im Jahr 2011 nach Westen. Lotte möchte in der Provence die Reste von Burgen sehen, die im Mittelalter oder früher errichtet wurden und so Material für einen historischen Roman sammeln. Ich interessiere mich für die Militärstraßen, die vor dem 1. Weltkrieg im französisch-italienischen Grenzgebiet gebaut wurden und die jetzt ein beliebtes Ziel für Endurofahrer sind.


Sonntag, 17. Juli 


Größere Kartenansicht Wir starten am Nachmittag in Graz und fahren mit Campingbus und Motorrad am Trailer erstmal bis zum Ossiachersee.

Montag, 18. Juli


Größere Kartenansicht Am nächsten Nachmittag geht es auf Autobahnstrecken weiter richtung Piemont. Eine massive Schlechtwetterfront quert Frankreich, Norditalien und den Alpenraum. Für uns reicht das sonnige Wetter noch bis Verona, dann bewölkt sich der Himmel und aus einem schönen Sommerabend am Gardasee wird wohl nichts. Daher fahren wir ohne Pause weiter. Vor Brescia folgen wir den Wegweisern nach Torino und biegen nach Süden. Wir passieren Cremona schon bei Dunkelheit, da ich noch nicht müde bin, beschließen wir weiterzufahren. Dann beginnt der Dauerregen, der aber beim Fahren auf der Autobahn nicht weiter stört. Bei über 5to Gewicht und knapp 100km/h ist Aquaplaning kein Thema. Torino erreichen wir gegen 01.00 Uhr Nachts. Am Beginn des Valle di Susa verlassen wir die Autobahn und finden eine Park- und Schlafmöglichkeit bei einer Tankstelle. Es regnet weiter und die Temperatur sinkt auf unter 10°C. Lotte ist kalt und das nicht zum letzten Mal.

Dienstag, 19. Juli


Größere Kartenansicht Am nächsten Morgen gibt es ein einfaches Frühstück im Bus, dann haben wir noch ca 60km bis Salbertrand vor uns. Es regnet noch immer und wir entscheiden uns gegen die Autobahn, denn bei diesem Wetter haben wir es nicht eilig. Nach Susa kommen wir an der riesigen Artilleriefestung Fort de Exilles vorbei, die hier im frühen 19. Jahrhundert bereits aus Beton gebaut wurde und das Königreich Sardinien-Piemont vor Angriffen aus Frankreich schützen sollte. Noch am Vormittag kommen wir am Campingplatz Gran Bosco bei Salbertrand an. Die Wiese ist anscheinend mit Schotter grundiert, denn wir versinken trotz großer Wasserlacken nicht im Schlamm. Abgesehen von vielen Dauercampern ist der Platz ziemlich leer, nur wenige Enduro- und Geländewagenfahrer haben ihre Zelte aufgeschlagen und warten jetzt wie wir auf die Rückkehr des Sommers. Beim ersten Gang in das Sanitärgebäude sind wir angenehm überascht: hier wird noch geheizt. Am Nachmittag hört der Regen auf und wir entscheiden uns für einen kurzen Motorradausflug nach Salbertrand, kaum sind wir dort, beginnt der Regen wieder, trotzdem können wir ein kleines Loch in den Wolken für die Rückfahrt nützen. In der Nacht verwenden wir unseren kleinen Elektrostrahler, denn wir haben nur Sommerdecken eingepackt.

Mittwoch, 20. Juli

Das Wetter bessert sich hier bereits, aber frischer Schnee auf den Bergen und morgendliche Kälte machen eine Motorradfahrt auf 3000m Höhe nicht zur echten Spassveranstaltung. Wir haben leider einen insgesamt eher knappen Zeitrahmen für unsere Reise, daher werde ich die Tour zum Colle Sommeiller zumindest versuchen. Dort schmilzt der Schnee bereits und ich kann die gesamte Strecke fahren.
Ich komme am Nachmittag zurück, da liegt Lotte schon im Liegestuhl in der Sonne, allerdings mit Decken, denn noch sind die Temperaturen alles andere als sommerlich.

Donnerstag, 21. Juli

Heute ist die Asietta-Runde an der Reihe, diesmal fährt auch Lotte mit. Die landschaftlich sehr schöne Strecke bietet keine Versorgungsmöglichkeiten, daher packen wir Getränke und Proviant ein. Zuerst fahren wir im Tal zum östlichen Beginn der Kammstraße und dann geht es in sehr engen Serpentinen auf den Berg. Wir sind froh, nur ein Motorrad zu haben und nichts größeres. Oben ist es wunderschön, aber da wir bis auf 2500m kommen auch kalt. An einem windgeschützten Platz machen wir Rast und haben das Glück, dass uns andere Touristen etwas Tee anbieten. Lotte fühlt sich bereits wie festgefroren auf dem Motorrad. Wir brauchen dann fast 4 Stunden, bis wir in Sestriere wieder auf Asphaltstraßen gelangen. Zurück fahren wir über Oulx. Dort wird zuerst auf einem Autowaschplatz die dicke Staubschicht vom Motorrad abgewaschen, dann besteht Lotte auf den Kauf einer warmen zusätzlichen Decke für die noch immer sehr kalten Nächte. In einem kleinen Laden versorgen wir uns noch mit Lebensmitteln für die nächsten Tage. Wir finden auch eine Konditorei, wo wir die Tour bei Sonnenschein und Torte gemütlich beenden.

Freitag, 22. Juli


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Unsere Yamaha hat schon zwei Hochgebirgstests hinter sich, heute kann unser Mercedes einige Höhenmeter aufholen. Am Vormittag verlasssen wir Gran Bosco, überqueren am Col de Montgenevre die französische Grenze und fahren hinunter nach Briancon. Dort wird ausgiebig getankt, weil Diesel ist hier billiger als in Italien. Wir folgen einer schmalen Paßstraße nach Südosten und kommen auf den Col Izoard, 2361m.

Der strahlend blaue Himmel ist wohl eine Einladung für die vielen Radfahrer, die auf der kurvigen Straße kaum zu überholen sind. Auf der Paßhöhe erkennen wir den Obelisk von vielen Tour de France Berichten, die Stimmung und die Souvenirshops erinnern an einen Jahrmarkt.
Dann geht es auf der Südseite durch ausgedehnte Schutthalden langsam bergab, jetzt sind die Radfahrer deutlich schneller als wir.
Im Tal des Guil fahren wir wenige Kilometer bergwärts vorbei an der Burg von Queyras und biegen dann nach Süden ab.

Wieder folgen wir einer engen Paßstraße, diesmal fast ohne Kurven, aber mit schmalen Ortsdurchfahrten. Der Col Agnel gehört mit 2746m auch zur Premium-Klasse der Alpenpässe.


Leider ist auf der Passhöhe nur ein ganz kleiner Parkplatz, wo wir mit unserem Gespann nicht stehen können.

Wir befinden uns jetzt wieder in Italien, für uns geht es heute nur mehr bergab, denn unser Ziel liegt 1750m tiefer.

In den Dörfern sehen wir auch hier die für die Westalpen typischen Dächer aus Schieferstein. In Sampeyre soll es einen Campingplatz geben, wir finden aber keine Hinweistafel. Von einem Parkplatz an der Hauptstraße haben wir einen guten Überblick über die kleine Stadt und erkennen den Campingplatz auf der anderen Flussseite. Wir drehen um und suchen eine Brücke über die Varaita. Der Platz ist vollständig von Dauercampern belegt, aber wir können für eine Nacht bleiben. Am späteren Nachmittag bleibt uns noch genug Zeit für einen Stadtbummel.

Samstag, 23. Juli


Größere Kartenansicht Am Vormittag steht wieder eine Motorradtour am Programm, heute fahre ich allein entlang des Bergkamms zwischen Varaita- und Maira-Tal. Ich komme vor 12.00 Uhr zurück. Wir packen schnell zusammen und schaffen die Ausfahrt gerade noch vor Beginn der dreistündigen Mittagsruhe. Zum Verladen des Motorrads hat die Zeit gefehlt, das erledigen wir noch auf der Straße, bevor wir endgültig weiterfahren. Bei der ersten Gelegenheit verlassen wir das Varaitatal und fahren auf Nebenstraßen nach Süden. Einmal erkenne ich eine spitzwinkelige Abzweigung zu spät und unterschätze auch noch den Wendekreis unseres Gespanns - schon stehe ich mit den Vorderrädern auf einer steil abfallenden Böschung. Da hilft nur mehr Trailer abhängen, Bus reversieren, Hänger wieder ankuppeln. Eine kleine Übung, die dann die Konzentration beim Fahren wieder erhöht. Wir kommen zur Hauptstraße, die von Cuneo nach Limone führt. Über den Tende-Paß dürfen nur PKW fahren, wir müssen den einspurigen Tunnel benützen. Dort gibt es eine ampelgesteuerte Einbahnregelung. Wir brauchen nicht lange warten und fahren dann unterirdisch nach Frankreich.
Das folgende Roya-Tal hat teilweise Schlucht-Charakter und führt zurück nach Italien. Wir kommen nach Ventimiglia und erleben jetzt das südländische Verkehrschaos: Stau wegen mitten auf der Fahrbahn parkender Autos, dazwischen drängelnde Vespas und viele Fahrer, die fest daran glauben, dass Hupen hilft. Wir suchen den Campingplatz und finden ihn tatsächlich am Ende einer Strandpromenade. Vorsichtshalber warte ich bei der letzten Umkehrmöglichkeit, während Lotte zur Rezeption geht und freie Plätze checkt. Wir haben Glück im Unglück: Der Platz ist absolut voll, aber der Sohn des Besitzers leitet einen Platz, der einige Kilometer außerhalb der Stadt an der Küstenstraße nach Frankreich liegt. Wir werden telefonisch avisiert und sollen dort den letzten freien Platz bekommen. Wir fahren sofort los und finden den beschriebenen Campingplatz. Er liegt links an der Hauptstraße, und das Überqueren und links abbiegen ist hier verboten. Also fahren wir vorbei, drehen an einer großen Kreuzung um und kommen von der anderen Seite. Jetzt dürfen wir zwar abbiegen, aber wegen des spitzen Winkels der Einfahrt brauchen wir trotzdem die gesamte Straßenbreite zum Einbiegen und überfahren die Sperrlinie - das wäre vorher einfacher gegangen, aber wir lassen ja nichts unversucht und tun unser Bestes! Der Einfahrts- und Rezeptionsbereich ist dann wieder ziemlich eng und erst nachdem einige PKWs umgeparkt werden, gelangen wir zu unserem Stellplatz. Es ist der Autowaschplatz des Campingplatzes, direkt neben einer Toilette, aber wir sind froh, dass wir überhaupt irgendwo stehen. Auch die Duschen der Anlage sind leicht veraltet: Warmwasser funktioniert nur manchmal, die hölzernen Duschkabinen stehen mehr oder weniger im Freien, und es gibt absolut keine Möglichkeit zum Aufhängen von Gewand. Egal, wir sind da und wir bleiben da. Wem es nicht gefällt, der kann sich ein Hotelzimmer in Monte Carlo nehmen. Am Abend bekommen wir noch Lust auf Strandpromenade, also rauf auf´s Motorrad und noch einmal nach Ventimiglia.

Sonntag, 24. Juli


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Am Vormittag verbessern wir unsere Stellplatzsituation: ein besserer Platz wird frei und sofort mit unserem Motorradanhänger besetzt, der dann von unserem Bus verdrängt wird. Das Wetter ist eher trüb, aber der Wetterbericht verspricht Sonne im nur 25km entfernten Monaco. Lotte wirft sich in ihre AAA-Montur und wir sind kaum noch von Millionär/innen zu unterscheiden.

Wir machen noch einen Zwischenstop in Menton und mischen uns unter die Zuschauers eines Inshore-Motorboot-Rennens.
In Monte Carlo finden wir sofort einen Parkplatz für unser Motorrad - gut, dass wir nicht den großen Bentley genommen haben, außerdem hat unser Chauffeur heute frei. Dann müssen wir einige Entscheidungen treffen: Soll es wieder ein Bentley werden
oder eher ein Cabrio-Flitzer mit Retro-Charme?


Und außerdem: Segelyacht oder Motorboot? Wir brauchen noch Zeit zum Überlegen und spazieren durch den Hafen. Eine Megayacht beobachten wir beim Anlegemanöver. Nach dem Festmachen wird etwas an Land gereicht, das wie ein schwarzer, extra starker Wasserschlauch aussieht - es ist aber nur das Stromkabel!

Durch einen Park gehen wir hinauf zum Grimaldi-Palast,
das Spielcasino schauen wir uns auch nur von außen an. Zurück beim Motorrad holen wir die Helme aus dem Topcase, spätestens beim Kickstarter hat uns die Wirklichkeit wieder eingeholt.

Montag, 25. Juli

Unsere Nachbarn am Campingplatz sind mit einem VW-Bus unterwegs, in dem sogar 2 Enduros Platz finden. Sie sind die Ligurische Grenzkammstraße schon gefahren, und ich nutze diese Gelegenheit für aktuelle Informationen aus erster Hand. Die Strecke ist nicht gesperrt und in einem fahrbaren Zustand, beides ist nicht selbstverständlich. Das Wetter könnte besser sein, aber ich werde heute mein Glück versuchen. Zur Sicherheit bin ich auch auf eine Übernachtung vorbereitet. Obwohl ich dann bei der Rückfahrt wegen Regen noch 2 Stunden in Tende warte, geht sich alles in einem Tag aus und ich komme in der Abenddämmerung wieder am Campingplatz an - und fühle mich als Held. Lotte nützt den Tag zum Baden.

Dienstag, 26. Juli


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Der Vormittag ist wieder regnerisch und vergeht mit Gesprächen mit unseren Nachbarn, wir verstehen uns ausgezeichnet. Am Nachmittag entscheiden wir uns für eine Motorradfahrt nach Dolca Aqua. Das ist ein sehenswerter Ort in einem Tal nördlich von Ventimiglia.
Die Altstadt ist auf einem Hügel gebaut, in den engen und steilen Straßen ist kein Autoverkehr möglich. Die Burg am oberen Ende ist renoviert und wird für Veranstaltungen und Ausstellungen genutzt.
Wie schon oft in diesem Urlaub beginnt es zu regnen, wir nutzen die Zeit für ein gutes Essen in einem überdachten Gastgarten, schreiben noch einige Ansichtskarten, wechseln über die alte Bogenbrücke in den neueren Ortsteil und kaufen die nötigen Briefmarken.Dann fahren wir zurück und kommen sogar trocken bis zu unserem Bus.

Mittwoch, 27.Juli


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Wieder beginnt der Tag kalt und mit Regen. Nicht weiter tragisch, weil wir nach Frankreich weiter fahren und fast den ganzen Tag im Bus sitzen werden. Bei Menton nutzen wir die erste Gelegenheit und wechseln auf die Autobahn. So umfahren wir Monaco, Nice und Cannes und sparen viel Zeit. Nach Cannes folgt die Autobahn nicht mehr dem Küstenverlauf und wir verabschieden uns von der Cote d´Azur. Vor Vidauban verlassen wir die Autobahn, biegen nach Süden und folgen einer kleinen Straße bis La Garde-Freinet. Dabei durchqueren wir den Bois de Rouquan, die Gegend wird wegen der eindrucksvollen Schirmkiefern auch als "Le petit Afrique" bezeichnet.

In La Garde-Freinet finden wir einen Parkplatz am Ortsrand und weil es noch immer regnet, gibt es erst einmal ein kaltes Mittagessen im Bus. Dann reißen die Wolken auf und so kommt Lotte noch zu ihrem Wunschziel: Wir machen eine Wanderung zum Fort Freinet. Diese Festung bestand bis ins Mittelalter, aber über die Umstände seiner Erbauung ist nichts Genaues bekannt, wahrscheinlich waren die Gründer Sarazenen. Heute sieht man nur mehr befestigte Zugänge und einige Grundmauern, aber als Grundlage für einen historischen Roman reicht das auf jeden Fall. Zurück nehmen wir einen anderen Weg, der direkt ins Dorf führt. Dort bemerken wir, dass Lotte ihre Regenjacke unterwegs verloren hat. Ich gehe nochmal zurück, sie liegt wirklich noch am Weg. Wir fahren zurück bis Vidauban und weiter auf Nebenstraßen nach Norden, bis wir nach 2 Stunden nach Les Salles am Lac de Sainte Croix kommen. Dort gibt es 2 Campingplätze, beide sind übervoll.
Daher fahren wir am Seeufer weiter, beim nächsten und letzten Platz haben wir Glück. Der sehr große terassenartige Platz hat freie Stellplätze im oberen Bereich. So sind wir zwar 20 Gehminuten vom Seeufer entfernt, aber das stört uns nicht. Die starken Regenfälle der letzten Tage haben viele Platzteile in schlammige Mulden verwandelt, trotzdem finden wir einen Stellplatz auf festem Schotter. Der Platz ist ein Camping municipal, das heißt im Eigentum der örtlichen Gemeinde und somit preiswert, dafür mit wenig Komfort.

Donnerstag, 28. Juli


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Der große Stausee liegt am Ausgang der Schlucht Gorges du Verdon, die mit über 20km Länge und bis 700m Tiefe zu den größten Schluchten Europas zählt und auch als Grand Canyon du Verdon bezeichnet wird.

Auf beiden Seiten der Schlucht führt am oberen Rand eine Straße, die Strecke bietet sich daher als Motorradtour an. Das Schlechtwetter hat sich endgültig verzogen und zum ersten Mal in diesem Urlaub haben wir ideales Motorradwetter, auch die folgenden Tage werden sonnig, heiß und trocken.

Wir starten zur Schluchtumrundung und lassen uns dabei viel Zeit.

Zahlreiche Aussichtspunkte bieten eindrucksvolle Tiefblicke zum Verdon. Wir sehen einige Adler, die wegen der Thermik mühelos mit wenigen Flügelbewegungen in der Schlucht kreisen.

Mehr Anstrengung brauchen die Kletterer, für sie bedeutet die Thermik eher zusätzliches Schwitzen. Die Schlucht ist eine Touristenattraktion, manchmal gibt es zwischen den vielen Parkplätzen Kolonnenverkehr. Trotz der vielen Fotopausen sind wir schon am Nachmittag zurück und verbringen den restlichen Tag am Badestrand des Stausees, wir reservieren uns auch ein Kanu für den nächsten Tag.

Freitag, 29. Juli


Gestern haben wir die Schlucht von oben betrachtet, heute ist es umgekehrt. Wir holen unser reserviertes Kanu und verstauen Gewand und Jause in einem wasserdichten Behälter, dann paddeln wir ca 1km zum Ende des Stausees und folgen dem Verdon flußaufwärts.
Je weiter wir kommen, desto stärker wird die Strömung, schließlich müssen wir aussteigen und das Boot durch das flache Wasser ziehen.
Es wird immer seichter und wir entschließen uns zum umdrehen, aber vorher rasten wir noch auf einer Kiesbank und freuen uns schon auf die Rückfahrt, diesmal mit Unterstützung durch die Strömung.

Der Fluß ist jetzt voll mit Paddelbooten und Tretbooten, die später gestartet sind und sich erst "bergauf" kämpfen müssen. Zu mittag sind wir wieder im Stausee und bringen das Kanu zurück zur Vermietstation, hier ist jetzt viel mehr los als am Vormittag. Wer zu spät aufgestanden ist, muß sich jetzt länger für ein Boot anstellen. Wir bleiben am Strand. Ich schwimme auf die andere Seite des Sees, der hier nur 500m breit ist. Später fahren wir mit dem Motorrad noch nach Les Salles. Der ursprüngliche Ort wurde 1973 beim Füllen des Stausees geflutet und am heutigen Ufer neu aufgebaut. Hier machen viele Franzosen Urlaub, es gibt Campingplätze, Parkanlagen und eine Uferpromenade, sogar einen Segelbootverleih, der gut ausgestattete Katamarane anbietet.

Samstag, 30. Juli


Größere Kartenansicht Nach drei Nächten am Lac de Sainte Croix ziehen wir weiter, unser heutiges Ziel ist Forcalquier, dort kann Lotte wieder Impressionen für ihren Roman sammeln. In Riez ist heute Markttag und die Fahrt durch den Ort ist wegen der überall geparkten Autos ziemlich chaotisch. Wir gelangen auf eine falsche Ortsausfahrt, aber (fast) alle Wege führen nach Manosque und wegen eines kleinen Umwegs wollen wir uns nicht aufregen. Manosque im Tal der Durance ist die größte Stadt in dieser Region, ideal für einen Supermarktbesuch. Das Navi leitet uns zu einem hallenartigen Gebäude, das zwar einem Supermarkt ähnlich sieht, aber ziemlich verlassen wirkt. Wir denken an eine Übersiedlung und suchen weiter, leider ohne Erfolg. Daher fahren wir zurück zur Halle und finden den Eingang  versteckt auf der Hinterseite der Anlage. Im Inneren sind wir wieder zufrieden und decken uns für die nächsten Tage mit Lebensmitteln ein. 10km vor Forcalquier liegt ein Campingplatz, der ziemlich voll ausschaut. Lotte verhandelt hart und läßt sich nicht vertreiben. Schließlich bekommen wir einen Stellplatz, den wir aber in 2 Tagen räumen müssen, weil er vorreserviert ist. Danach können wir auf einen eher wild aussehenden Platzteil wechseln, aber wir sind ja nicht wählerisch. Die Anmeldeblätter werden akribisch ausgefüllt und es folgt die Standardprozedur: Bus einparken, mit den Unterlegkeilen waagrecht stellen, Strom anschließen und Kühlschrank umschalten, Markise ausrollen, Tisch und Sesseln im Freien aufstellen, Motorrad losbinden und abladen. Klingt nach viel Arbeit, aber wird sind schon ganz gut eingespielt und bald erholen wir uns im platzeigenen Schwimmbecken.

Später am Nachmittag fahren wir nach Forcalquier, besichtigen die am Stadthügel gelegene ca 1000 Jahre alte Zitadelle und lesen, welche adeligen Frauen hier im Mittelalter gelebt und sich damals vielleicht auch bei diesem Brunnen gesonnt haben. Aus reiner Neugier besuchen wir noch den Stadtcampingplatz von Forcalquier. Ein typischer Camp municipal, der mit Jugendgruppen voll belegt ist.


 


Sonntag, 31. Juli


Größere Kartenansicht Heute fahren wir per Motorrad zu den früheren Ocker-Bergbauanlagen rund um Roussillon. Eine aufgelassene Fabrik, in der Ocker gemahlen und verarbeitet wurde, wird noch als Museum betrieben. Wir sehen die alten Maschinen mit ihren Transmissionsantrieben. Im Freigelände sind noch Wasserbecken und Kanäle, die zum Reinigen, Trennen und Aufbereiten des Farbpigmentes notwendig waren. Der Ocker wurde dann gebrannt, dabei entstanden die verschiedenen Farbtöne von gelb über orange und rot bis braun.Eine Arbeit, die viele Arbeiter das Leben kostete, denn ihre Lungen nahmen den roten Staub auf. Das wertvolle Pulver wurde dann in Papiersäcke gefüllt, in Holzkisten verpackt und weltweit versendet. Alte handgeschriebene Lieferscheinbücher geben Einblick in internationale Handelsbeziehungen - es gab eine Welt ohne Excel und Microsoft!
In diesem Museum hätten wir gerne fotografiert, aber die Kamera streikt und meldet irgend etwas über eine ungültige Speicherkarte. Wir nehmen die SD-Karte heraus, finden aber keinen Fehler. Ich fahre zurück bis Apt, aber auch dort kann ich an einem Sonntag keine Speicherkarte kaufen. Somit bleibt uns nur der interne Kameraspeicher, der höchstens für 5 bis 10 Fotos ausreicht.
Von der Fabrik fahren wir weiter ins Dorf Roussillon, wo am Ortsrand die gelbroten Steinbrüche leuchten, in denen das Rohmaterial abgebaut wurde. Auch dieses Areal wird nicht mehr bearbeitet und ist jetzt ein sehr gut besuchtes Freilichtmuseum. Man kann sich an den Farben gar nicht satt sehen. Von leuchtendem Gelb bis dunkelrot. Die Häuser des Orts sind ebenso bunt in allen Farben des Ocker gestrichen.
Der Tag ist sehr heiß, aber unser nächstes Ziel wird  Abhilfe schaffen. Nur wenige Kilometer entfernt bei Gargas liegen die Mines de Bruoux, ein stillgelegter Untertagebau für Ocker. Die Stollen sind bis 15m hoch und haben 40km Gesamtlänge, die Temperatur beträgt ca 10°C. Die Frau, die uns mit einer Gruppe durch das Stollensystem führt, hat für uns noch eine besondere Überaschung: Sie beherrscht die Kunst des Oberton-Singens und gibt uns in einer Felshalle eine kleine Vorführung.
Am Rückweg zum Campingplatz machen wir einen Abstecher nach Simiane le Rotonde. Die Burg stammt aus dem 11. Jahrhundert und gehört zu den ältesten profanen Bauwerken der Provence.

Der Rundturm wurde aufwendig restauriert und die ursprüngliche  kuppelartige Zwischendecke wieder eingezogen. Heute ist die Burg auch Sitz einer kleinen Manufaktur, die sich - ausgehend von Lavendel - auf das Destillieren von Kräuteressenzen spezialisiert hat.
Am Abend entdecke ich noch die Lösung für das Speicherkarten-Problem. Ich habe beim Hantieren mit  der SD-Karte unabsichtlich den Schreibschutz aktiviert. Wird natürlich sofort geändert, aber für heute leider zu spät.

Montag, 1. August


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 Nur wenige Motorradminuten vom Campingplatz entfernt ist die Kirche NotreDame de Salagon, das Herzstück einer ehemaligen Benediktiner-Abtei. Die Kirche wurde vor ca 850 Jahren gebaut, sie wird nicht mehr religiös verwendet und beeindruckt durch ihr leeres Inneres. Angeschlossen ist noch ein botanischer Nutzgarten mit einer Riesenauswahl an Heilkräutern und Gewürzen.
Mittags fahren wir ca 40km nach Norden in das Berggebiet Montagne de Lure. Eine Straße führt bis zur Relaisstation am höchsten Gipfel, von dort reicht die Sicht weit über das Durance-Tal.
Für die Rückfahrt nehmen wir zuerst die gleiche Route und fahren dann nach Osten ins Tal der Durance.
Wir folgen dem Fluß nach Süden, dann nehmen wir die steile Auffahrt zum Kloster Ganagobie. Auch diese Anlage hat ihren Ursprung im frühen Hochmittelalter.
Hier führte die Via Dormitia vorbei, eine alte Verbindung zwischen dem Römischen Reich und Spanien, die heute noch als Zufahrt zum Kloster dient. Somit kommt auch dieser Platz als Treffpunkt von Sarazenen und Christen in Frage. Wir lesen, dass das Kloster Montag  seinen Ruhetag hat und erst morgen für Besucher geöffnet wird.

Wir machen in der Abendsonne eine kurze Wanderung auf diesem kleinen Hochplateau und kommen zu den Ruinen einer Burg, deren Mauerreste schon mit Dornengebüsch überwachsen sind.

Dann fahren wir noch einmal nach Forcalquier und machen beim letzten Tageslicht noch einen Altstadtbummel. Auf einem größeren Platz haben viele Restaurants ihre Tische aufgestellt, auch wir nützen die schöne Gelegenheit für ein Abendessen.

Dienstag, 2. August


Größere Kartenansicht Am Vormittag packen wir zusammen und folgen der Durance ca 50km bis Sisteron, um dann am Nachmittag ein letztes Mal mit dem Motorrad Ausflüge in der Provence zu machen. Ohne Erfolg suchen wir ein Olivenölmuseum in Les Mees, aber am Rückweg zur Hauptstraße liegt eine Ölmühle, die noch arbeitet und auch verschieden Erzeugnisse im Direktverkauf anbietet. Jetzt im Sommer wird kein Öl gepresst, sondern die Maschinen werden überholt und für die Erntezeit im Herbst vorbereitet. Wir werden durch die Halle geführt und bekommen Informationen zu den Sieben, Mahlwerken und Trockenbändern, die noch zerlegt sind und auf ihren nächsten Einsatz warten, dann kaufen wir einige Seifen und Cremes aus der dortigen Produktion.


Noch einmal fahren wir nach Ganagobie, diesmal können wir die Klosterkirche besichtigen. Der Kreuzgang des Klosters ist für Besucher gesperrt, aber durch ein Fenster gibt es einen Einblick.
Wir wollen auch noch die Zitadelle von Sisteron besuchen, aber wir kommen zu spät, die Eingänge sind bereits verschlossen.

Mittwoch, 3. August


Größere Kartenansicht Wir haben zwei Fahrtage vor uns, von Sisteron folgen wir der Durance flussaufwärts bis Briancon. Ungefähr auf halbem Weg überqueren wir auf einen langen Brücke den Stausee Lac de Serre-Poncon, der auch als Wassersportzentrum verwendet wird, viele Segelboot nutzen das schöne Wetter und sind heute unterwegs. Oberhalb des Stausees beginnt die Wildwasserstrecke der Durance, 50km mit wechselndem Schwierigkeitsgrad. Wir haben unser Boot zuhause gelassen, jetzt können wir den anderen Paddlern nur zuschauen.

In Briancon beginnt der Anstieg zum Col du Galibier, vorerst bleiben wir im Vallee de la Guisane, nach 800 Höhenmetern erreichen wir die Abzweigung nach Norden. 100 Höhenmeter unter der Passhöhe kürzt ein einspuriger Tunnel mit Ampelregelung die Strecke ab, Fahrzeuge über 3500kg müssen ihn benützen und dürfen den Passübergang nicht befahren. Unser Bus fühlt sich heute besonders leicht an, außerdem ist kein Polizist zu sehen, also rauf auf 2650m. Knapp nach dem Pass finden wir eine Parkmöglichkeit am Strassenrand. Lotte ist es in dieser Höhe zu kalt und zu windig zum Aussteigen. Ich suche meine Windjacke und gehe hinauf zum Aussichtspunkt.
Beim Weiterfahren haben wir wieder ein Problem, das wir in dieser Höhe schon kennen: Die Motorstaubremse hat in dieser Seehöhe fast keine Wirkung, es hängt irgendwie mit dem Luftdruck zusammen. Daher fahren wir im ersten Gang besonders langsam und vorsichtig bergab, nach den ersten Kurven wird die Bremswirkung wieder besser. Wir fahren hinunter bis Valloire, überqueren den Col du Telegraphe und kommen ins Tal des Arc. Wir fahren flußaufwärts in richtung Val dÍsere, nach 30 Minuten sind wir in Modane und finden oberhalb des Ortes einen Campingplatz. Dort räumen wir nur die Campingsessel aus und genießen die letzten Sonnenstrahlen.

Donnerstag, 4. August


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 In Modane füllen wir wieder unsere Essensvorräte auf, dann fahren wir in einem schönen Hochtal in Richtung Col de Iseran. Die Häuser haben wieder die für uns auffälligen Steindächer, das passt aber gut zu den Bergen, die auf beiden Talseiten bis über 3500m hoch sind.

Strassentechnisch ist der höchste Paß der Alpen eher unspektakulär mit nur wenigen Kurven und keinen großen Steigungen, das fast gleich hohe Stilfserjoch mit den vielen Spitzkehren habe ich als viel anspruchsvoller in Erinnerung. Bald sehen wir die Gletscher in der Umgebung, zu denen wir vorher hinauf geschaut haben,  fast auf gleicher Höhe.

Am Paß machen wir eine Pause. Wir sind ein bisschen stolz auf unseren Bus, der immerhin 25 Jahre alt ist und somit Nummer 1, 2, 3 und 5 der höchsten allgemein befahrbaren Alpenübergänge ohne Probleme gemeistert hat - zumindest bergauf, bergab würden wir uns eine bessere Staubremse wünschen.

Im bekannten Wintersportort Val d´Isere kommen wir nur langsam weiter, hier ist auch im Sommer viel los. Talauswärts ist die Straße mit Hilfe von kurzen Tunnels gut ausgebaut. Der Col du Petit St. Bernard ist der letzte große Alpenpass auf unserer Urlaubsroute. Petit (= klein) ist er nur im Vergleich zu seinem Namensvetter Großer St. Bernhard, in der Steiermark wäre der Kleine Bernhard mit 2188m die mit Abstand höchste Alpenstraße. Vom Tal weg steigt die Straße sofort in vielen Serpentinen an, dann geht es im obersten Drittel fast eben zum Scheitelpunkt an der italienischen Grenze.
Wir fahren nicht durch das Verney-Tal direkt zum Aosta-Tal weiter, sondern biegen vorher nach Süden ab zur fast parallel laufenden Strecke über den Colle San Carlo. Dort wandern wir in 20 Minuten zu einem schönen Aussichtspunkt, von dem der nur 15km entfernte MontBlanc gut zu sehen ist.

Heute ist sein Gipfel hinter Wolken versteckt. Obwohl wir 2 Stunden warten und immer wieder glauben, dass sich die Wolken bald verziehen, bekommen wir keine unverhüllte Sicht auf den höchsten Berg der Alpen. Schließlich geben wir auf und fahren hinunter ins Aosta-Tal. Zurück in Italien können wir wieder unsere Sim-Card von 3G verwenden. Im InterNet suchen wir einen Campingplatz in der Nähe von Chatillon. Wir finden die Telefonnummer eines Platzes bei Saint Vincent. Es ist schon finster und ziemlich spät, aber die Betreiberin sagt uns am Telefon, dass sie auf uns wartet und das Tor dann noch einmal aufsperrt. 20 Minuten später stehen wir vor dem Platz und reversieren möglichst leise auf unseren Stellplatz.

Freitag, 5. August

Ich mache mich auf zu meiner letzten Schottertour mit dem Motorrad. Trotz dem eher trüben und regnerischen Wetter will ich auf den höchsten anfahrbaren Punkt in den Alpen: die Sessellift-Bergstation Bontadini auf 3330m im Skigebiet von Breuil-Cervinia. Wegen Motorprobleme komme ich nur bis auf 3000m und gehe den restlichen Abschnitt zu Fuß. Lotte erkundet inzwischen St. Vincent, am frühen Nachmittag treffen wir uns wieder am Campingplatz. Das Wetter bessert sich, daher entscheiden wir uns für einen Motorrad-Ausflug nach Chatillon. Wir spazieren durch die Kleinstadt und werden von einem Gewitter überascht, das wir in einem Cafe aussitzen. Nach einer Stunde können wir den Stadtrundgang fortsetzen und kommen auch wieder trocken zum Campingplatz.

Samstag. 6. August


Größere Kartenansicht Am Vormittag kaufen wir Dichtmasse und erneuern damit oberflächlich die Abdichtung einer Dachluke, die wir vor dem Urlaub ausgewechselt und offensichtlich nicht gut abgedichtet haben.Wir fahren noch am Vormittag weiter, nutzen die durchgehende Autobahn und sind schon am Nachmittag in Pesciera am Gardasee. Der riesige Campingplatz hat noch genau einen freien Platz, der nicht vorreserviert ist. Wir stehen unmittelbar neben dem Eingang zu einem großen Sanitärgebäude, aber der Platz ist auf jeden Fall besser als gar keiner.
Das Wetter hat sich wieder gebessert und nichts spricht gegen einen abendlichen Ausflug mit dem Motorrad nach Verona. Wir haben natürlich keine Parkplatzprobleme und stellen unser Maschinchen am Vorplatz der Arena ab.Hier sind auch die Kulissen der Aida-Produktion zwischengelagert. Lotte ist ein großer Fan von klassischer Musik und Oper. Eher zum Spaß fragen wir in einem Kartenbüro nach Tickets für die morgige Vorstellung - natürlich Aida - es gibt tatsächlich noch Karten. Lotte war schon öfter hier und entscheidet sich für Tribünenkarten, dort soll es die für Verona typische Stimmung geben.

Dann bummeln wir durch die Fußgängerzone und schauen uns die Auslagen der Modefirmen an. Sogar mir fällt auf, dass Verona da in einer anderen Liga spielt als Graz oder Wien. Erst nach Mitternacht fahren wir zurück. Italien schläft noch lange nicht, auf den Straßen zum Gardasee herrscht noch Kolonnenverkehr.

Sonntag, 7. August


Größere Kartenansicht Urlaub am Gardasee ist sicher nicht unser Ding: Am Campingplatz herrscht eine Hausmeisterstimmung, die wir nicht so mögen. Blumentöpfe am Stellplatz, diverse Pseudozäune und natürlich Touristen, die schon seit geschätzt 100 Jahren hier Urlaub machen. Dazu der nicht besonders angenehme Geruch des Seewassers. Wer die Augen zumacht, denkt wahrscheinlich an einen überfüllten Fischteich. Zum Baden haben wir keine Lust. Lotte entschließt sich zum Faulenzen, ich fahre noch eine kleine Runde auf den Nebenstraßen zwischen Gardasee und Monte Baldo. Am frühen Abend fahren wir wieder mit dem Motorrad zur Arena, Lotte muß sich für ihren Opernbesuch im wörtlichen Sinn einiges "abschminken", tolle Frisuren und aufwändiges Styling sind leider nicht helmkompatibel, aber ein mitgenommener Lippenstift kann noch einiges aufholen. Die mitgebrachte Sitzunterlage verbessert den Sitzkomfort auf den Steinreihen und weist uns als erfahrene Arenabesucher aus. In der Arena ist die Stimmung mit einem Volksfest vergleichbar. Fliegende Händler verkaufen aus ihren Bauchläden "Cola, Birra, Vino, Panini". Die Vorstellung dauert mit 2 Pausen ca 5 Stunden, das letzte Drittel verbringe ich schlafend. Lotte weckt mich mitfühlend erst zur Schlußszene. Leider bin ich derjenige von uns, der einen Motorradführerschein hat.

Montag, 8. August bis Freitag


Größere Kartenansicht Wieder ein Reisetag. wir wollen bis zum Ossiachersee kommen und nehmen die zeitsparende Strecke über die Autobahn. Im Kanaltal kommen wir in ein Gewitter. Es wird fast finster, die Scheibenwischer haben gegen den Regen keine Chance, auf der Autobahn steht das Wasser, die PKWs kommen nur mehr langsam weiter, endlich sind wir einmal die schnelleren. Wir kommen zur Staatsgrenze, das Gewitter wandelt sich in Dauerregen. Unsere Dachluke leckt wieder, das Bett ist genau darunter. Wir stellen unsere große Geschirrwanne drauf, so bleibt die Matratze fast trocken. Am späten Nachmittag stehen wir wieder am Campingplatz Annenheim am Ossiachersee.
Dort verbringen wir noch einige Tage mit Schwammerl suchen, baden und faulenzen. Bei der Campingfirma Falle in Villach lassen wir die Dachluke professionell neu einsetzen und abdichten.


Das Wetter wird wieder schön und ermöglicht am Donnerstag eine Bergtour auf den Mangart. Am Freitag fahren wir nach Graz zurück, nach 2810km ist unsere Reise beendet. Unser Bus hat 46.750 Höhenmeter bewältigt und ca 330lt Diesel verbraucht.







3 Kommentare:

  1. Super Bericht! Danke! Bertl

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    1. freut mich besonders, wenn´s jemandem gefällt, der selbst viel unterwegs ist und darüber schreibt

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  2. Hallo Peter,

    Danke für Deinen Reisebericht und die herrlichen Bilder. Habe eine ähnliche 4wöchige Tour 1979 mit einem Hymer-Bedford genmacht. Eure Bilder wecken starke Erinnerungen in einem wach, es ist ein tolles Stück Erde dort in Südfrankreich.

    Gruß Gert

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